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Ernährung - Keimfutter

Durch das Keimen wird der Nährstoffgehalt der Samenkörner herabgesetzt, gleichzeitig aber der Vitamingehalt erhöht [Nag1999]. Ausserdem wird das Korn durch die Wasseraufnahme weicher, was den Vögeln das Enthülsen erleichtert und Keimfutter damit für Jungvögel und erkrankte Tiere besonders interessant macht [Elz1983]. Sabel weist weiterhin darauf hin, dass Finken in der Natur immer Nahrung mit einem deutlich höheren Wassergehalt aufnehmen, als dies bei getrocknetem Körnerfutter der Fall ist, da sie feuchte und angekeimte Samen vom Boden aufpicken [Sab1983].

Für die Zubereitung von Keimfutter werden verschiedene Techniken beschrieben (vgl. z.B. [Nag1999], [Elz1983], [Sab1983], [Bie1988]). Da die Umgebungsbedingungen für die Keimung von Saatgut - warm und feucht - das Wachstum von Schimmelpilzen fördern, ist bei der Zubereitung von Keimfutter auf besondere Sauberkeit zu achten. Auch sollte immer nur so viel Keimfutter zubereitet werden, wie tatsächlich an einem Tag benötigt wird.

Unser Keimfutter bereiten wir aus einer speziellen Keimfuttermischung der Firma Blattner Futtermittel zu. Diese wird in einem kleinen Plastiksieb gründlich abgespült und für einige Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht. Anschließend wird das Sieb in eine Schale gehängt, deren Boden mit Wasser bedeckt ist, welches das Sieb aber nicht berührt. Das Gefäß wird mit einer glasierten Tonschale abgedeckt. Durch den Griff des Siebes entsteht unter der Tonschale ein Spalt, der eine ausreichende Sauerstoffzufuhr garantiert. Bei einer Raumtemperatur von 18-20 Grad Celsius dauert es ca. 2 Tage, bis die Körner keimen. Während dieser Zeit werden sie mindestens alle 12 Stunden gründlich abgespült. Wer es eilig hat kann Quinoa als Keimsaat verwenden, hier beträgt die Keimzeit nur ca. 6 Stunden.

Das den Vögeln angebotene Keimfutter sollte nicht muffig riechen, nicht zu nass sein und in flachen Gefäßen gereicht werden. Nach einem halben Tag sollten Reste entsorgt werden. Wegen der oben beschriebenen Veränderungen in der Zusammensetzung des einzelnen Korns ist Keimfutter nur als Zusatzfutter und nicht als Alleinfutter geeignet.


Girlitz.de Homepage   Letzte Aktualisierung: 28. Oktober 2003