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Gesundheit - Tierärzte

Suche nach dem richtigen Tierarzt

In der Natur sind Vögel darauf angewiesen, Krankheiten vor ihren Feinden zu verbergen, denn ein kranker Vogel wird schnell als leichte Beute identifiziert. Dieses Verhalten bleibt auch in Gefangenschaft erhalten, so dass der Pfleger Probleme oft erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt und dann schnell handeln muss. Deshalb ist es wichtig, bereits vor dem ersten Auftreten von Krankheitssymptomen nach einem kompetenten Tierarzt zu suchen, der den Vogel im Bedarfsfall behandeln kann. Am besten ist es natürlich, einen Spezialisten für Kleinvögel zu finden, aber ausserhalb großer Städte sind diese kaum vorhanden. Hier fragt man am besten verschiedene Tierärzte in der näheren Umgebung, ob sie bereit sind die Betreuung von Kleinvögeln zu übernehmen oder welche Kollegen sie empfehlen können. Auch ein nicht auf Vögel spezialisierter Tierarzt kann einem kranken Vogel in vielen Fällen helfen.

Kompetente Tierärzte können helfen!

Viele Krankheiten können heute erfolgreich behandelt werden. Die alte Regel "bei so einen kleinen Tier kann man sowieso nichts machen" gilt nicht mehr. Leider hat es sich aufgrund der Seltenheit von auf die Behandlung von Vögeln spezialisierten Tierärzten unter Vogelhaltern eingebürgert, selbst Diagnosen zu stellen und Behandlungen vorzunehmen, ohne dass fachkundiger Rat eingeholt wird. Fehlbehandlungen und vermeidbare Todesfälle sind die Folge.

Ein Buch zur Vogelmedizin kann wichtige Hinweise zur Ersten Hilfe geben, aber natürlich die Konsultation eines Tierarztes nicht ersetzen. Viele Vogelzüchter haben Breitbandantibiotika im Kühlschrank, die sie selbst verordnen und anwenden, wenn ihnen ein Vogel krank erscheint. Da falsche Dosierung oder verfrühtes Beenden der Behandlung zur Bildung resistenter Bakterienstämme führen kann, ist diese Praxis fragwürdig und sollte nur in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen. Weiterhin reagieren nicht alle Krankheitserreger auf jedes Antibiotikum, so dass die Therapie erfolglos sein kann. Dies ist zum Beispiel bei fast allen nicht durch Bakterien, sondern durch Pilze, Viren, Parasiten oder auch Stoffwechselstörungen der Fall. Die genaue Diagnose und Aufstellung eines Behandlungsplans ist die Aufgabe eines Tierarztes. Er kann auch entscheiden, ob sich die Krankheit überhaupt mit Antibiotika behandeln lässt oder vielleicht andere Mittel vielversprechender sind.

Falls kein Vogelspezialist in der Nähe praktiziert, kann auch eine telefonische Konsultation wichtige Hinweise zu möglichen vor Ort durchführbaren diagnostischen Verfahren und Therapien liefern. Ein nicht auf Vögel spezialisierter Tierarzt kann sich z. B. telefonisch von einem erfahrenen Kollegen Hilfestellung holen. Der Tierhalter sollte allerdings von sich aus anbieten, die Kosten zu übernehmen, denn in diesem Fall arbeiten schließlich zwei Tierärzte für ihn und sein Tier. Auch bei diesem Modell empfiehlt es sich, vor dem Auftreten der ersten Krankheit geeignete Tierärzte ausfindig zu machen und die Vorgehensweise mit ihnen abzuklären.

Todesfälle

Auch bei der besten Pflege kann es vorkommen, dass Vögel sterben. Wenn der Verdacht besteht, dass es sich nicht um einen Tod durch Unfall oder Altersschwäche, sondern um eine Krankheit handelt, kann die Todesursache durch eine Obduktion festgestellt werden. Diese können Veterinäruntersuchungsämter, tierärztliche Hochschulen oder Tierärzte vornehmen. Wichtig ist, dass der Vogel möglichst bald zur untersuchenden Stelle gelangt, nicht eingefroren aber gut gekühlt wird und dass der Empfänger informiert ist und das tote Tier auch entgegennimmt. Kann der Vogel nicht persönlich zur Untersuchung gebracht werden ist auch ein Postversand (mit Kühlakkus) möglich. Allerdings sollte sichergestellt sein, dass das Päckchen umgehend ausgeliefert wird und nicht über einen Feiertag oder gar ein Wochenende auf einer Poststation liegen bleibt.

Der Obduktionsbefund gibt darüber Aufschluss, ob die verbleibenden Vögel zur Verhinderung weiterer Todesfälle behandelt werden müssen.


Girlitz.de Homepage   Letzte Aktualisierung: 28. Oktober 2003